„Er heißt Paul und ist ein Mensch. Besondere Merkmale: traurig und geschockt. Warum? Er ist am Boden zerstört, weil sich die Welt so verändert!“ Paul ist eine Pappmaché-Figur, erschaffen von einer Schülerin der Klasse 8am. Paul ist nicht allein. Er ist in guter Gesellschaft der Figuren der Mitschülerinnen und Mitschüler. Mit den Kunstwerken wollten sie ihre individuellen Positionen zum Thema Klimawandel zum Ausdruck bringen. So persönlich wie die Gefühle, Standpunkte und Erfahrungen der Jugendlichen sind, die in den Gestaltungsprozess mit einflossen, so besonders waren die Ergebnisse. Nur konsequent, dass alle „Umweltwesen“ einen Namen und einen individuellen Steckbrief erhielten. „Aus der Natur – zurück in die Natur“ lautete die Grundidee zu dem Recycling- und Upcyclingprojekt mit der Künstlerin Ines Schwerd. Also brachten die Schülerinnen und Schüler ihre fertigen Papier-Kunstwerke ins Freie und setzten sie mehrere Wochen lang ungeschützt der Natur aus. Es war beeindruckend zu beobachten, wie die Figuren sich unter den wechselnden klimatischen Bedingungen und Umwelteinflüssen zu verändern begannen. Manche verfielen vollständig, andere machen nur kleine Verwandlungen durch. Die Zustandsveränderungen ihrer Gestalten protokollierten und dokumentierten die Jugendlichen in einem kleinen Tagebuch.
„Dieser Unterricht wird den Schülerinnen und Schülern lange im Gedächtnis bleiben: Ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.“
Noch vor ihrem Verfall wurden die Kunstwerke bei einem Schulfest in einer kleinen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert und riefen bei den Gästen viele Fragen hervor. Sie zu beantworten fiel der Klasse 8am, die sich das ganze Schuljahr lang intensiv mit den Themen Klimawandel, Klimaschutz und Upcycling auseinandergesetzt hatte, nicht schwer. Nach den Verwandlungen wurden die verschiedenen „Lebensgeschichten“ als Bilder des Klimawandels in der Klasse vorgestellt. Und was ist mit Paul? Von Paul blieb ein weicher, verformter Klumpen.
