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Goethegymnasium Weimar Weimar

Ausgestattet mit Handwagen und verschiedenen Werkzeugen starteten die Schülerinnen und Schüler das Projekt BrachenBrunch auf einer Brache nahe Weimar. Sie erkundeten und erforschten das Gebiet mit seiner vegetativen und baurohstofflichen Materialvielfalt und untersuchten den herumliegenden Müll näher. Die Schülerinnen und Schüler konnten dabei ihrem Entdeckerdrang freien Lauf lassen und machten sich durch entsprechende Einführungsgespräche mit dem Künstler Felix Liebig sensibilisiert und fokussiert auf die Suche nach bisher nur wenig bzw. nur sehr flüchtig wahrgenommenen „wertlosen“ Materialien. In einem Müllcontest haben sie binnen kurzer Zeit große Mengen an Müll und Material zusammentragen und sortiert. Im sich anschließenden intensiven Arbeitsprozess haben die Schülerinnen und Schüler Ideen gesammelt, wie man sich den Fundstücken künstlerisch nähern kann. Sie stellten sich die Frage: Welche Dinge kann man wie wiederverwenden, neu zusammensetzen und miteinander kombinieren? Nach eingehendem Probieren und Tüfteln wurden die Ideen umgesetzt. Entstanden sind Objekte im Spannungsfeld von Müllkunst und Up- bzw. Recycling, die fotografisch dokumentiert wurden.
Das Projekt wurde unter dem Titel „Secondhandshop“ dann in der Schule im Rahmen des Kunstunterrichts fortgesetzt. Ausgehend vom Projekttag Brachenbrunch wurde die häusliche „Müllsituation“ der Schülerinnen und Schüler genauer unter die Lupe genommen. Es wurde erforscht, was täglich weggeschmissen wird und welche Dinge sich als Material wiederverwenden lassen. Dazu wurde über einen längeren Zeitraum ein Mülltagbuch geführt. Sensibilisiert im Umgang mit Materialien durch den BrachenBrunch, wurden die Schülerinnen und Schüler im Kunstunterricht angeleitet, Abfallprodukte oder scheinbar nutzlose Stoffe in neue nutzbare Produkte im Spannungsfeld von Kunst und Design umzuwandeln. Dazu haben sie sich intensiv mit  verschieden Kunst- und Designbeispielen im Kontext von Recycling und Upcycling beschäftigt. Der künstlerische Wiederverwertungsprozess vom Experimentieren mit den Materialien und Werkzeugen wurde dokumentiert und die Ergebnisse in einem Katalog festgehalten. Alle entstandenen Produkte wurden im „Secondhandshop“ vor den Eltern und Gästen präsentiert.
Die Abschlusspräsentation machte den Eltern und Gästen deutlich, wie engagiert sich die Jugendlichen mit dem Thema Klimawandel auseinandergesetzt haben.

Die Aktion eignet sich wunderbar als Einstieg in das Themengebiet und liefert Ideen für den Folgeunterricht. Die Schülerinnen und Schüler haben es genossen, abseits von Unterricht mit einem Künstler zusammenzuarbeiten. Sie haben schnell eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut, die sich sehr positiv auf den künstlerischen Prozess und die organisatorische Durchführung des gesamten Projekttages ausgewirkt hat.

Ines Escherich, Kunstlehrerin

Mitschülerinnen und Mitschüler, deren Eltern sowie die alle Lehrkräfte der Schule sind durch Berichte über den Projekttag auf der Schulwebsite und in der Lokalpresse darauf aufmerksam geworden, wie gewinnbringend eine Kooperation mit außerschulischen Institutionen sein kann, um aktuelle globale Probleme in der Schule aufzugreifen und zu diskutieren. Dadurch angestoßen haben auch andere Fächerdisziplinen das Thema Klimawandel aufgegriffen und zum Unterrichtsgegenstand gemacht.