BildungsCent Logo

Gymnasium Hochrad Hamburg

Inspiriert durch den Besuch der Weltklimakonferenz des Theaerkollektivs Rimini Protokoll im Schauspielhaus entwickelten Mittelstufen- und Oberstufenschüler unterschiedliche performative und künstlerische Arbeiten zum Thema Klimaschutz und Klimawandel. Wie sieht unsere Welt in 50 Jahren aus, wenn die Menschheit weitermacht, wie bisher? Eine tänzerische Antwort hatten die Schülerinnen und Schüler des Theaterkurses. Angeregt durch Tanzpädagogin Friederike Lampert setzten sie ihre Zukunftsvisionen zum Klimawandel in abstrakte Bewegungen um. In Kleingruppen entstanden erste Ideen und Szenen, die improvisatorisch weiterentwickelt und dann in der großen Gruppe umgesetzt wurden. Bewegung um Bewegung erwuchs eine ästhetische Choreografie über Abholzung, Erdrutsche und Überschwemmungen, bei der die Tänzerinnen und Tänzer selbst als erzählerische Elemente in- und auseinanderflossen. Ihre Tanzperformance führten die Jugendlichen in der Aula im Rahmen eines Workshops auf.

Die Schülerinnen und Schüler des Mittelstufenkunstkurses schlugen nach dem Besuch der Weltklimakonferenz im Schauspielhaus ein anderes künstlerisches Genre ein. „Hamburg am Wasser“ lautete ihr Thema, das sie mit Unterstützung der Architektin Susanne Szepanski von der Hamburger Architektenkammer bearbeiteten. Unter der Leitfrage „Wie muss in Hamburg unter Berücksichtigung des Klimawandels zukünftig gebaut werden?“ nahmen die Jugendlichen auf einer Exkursion entlang der Elbe Orte der Hansestadt unter die Lupe, die zuerst von einem Anstieg des Meeresspiegels betroffen wären. Zurück in der Schule entwickelten sie visionäre Modelle von Zukunftshäusern am, im und auf dem Wasser. Die ausgeklügelten Entwürfe von taucherglockenförmigen Unterwasserbauten, Gebäuden mit Hausbootfunktion oder Behausungen mit ausrollbaren Rettungsdächern stellten sie in den Räumlichkeiten der Schule aus.

Oberstufenschülerinnen und Schüler des Faches Kunst und des Umweltprofils Umweltschutz- und Umweltnutzung erarbeiteten fächerübergreifend unterschiedliche, performative und künstlerische Aktionen. Während sich der Kunstkurs eher auf Werbekampagnen zum Thema Klimaschutz konzentrierte, verkauften und verschenkten Schülerinnen und Schüler des Umweltprofils "Luft in Tüten", um damit die Aufmerksamkeit auf den Klimawandel zu lenken. Eine weitere Schülergruppe befragte die Schulöffentlichkeit und Menschen in der Nachbarschaft zum Thema und entwickelte daraus einen Film zu einer fiktiven Nachrichtensendung mit tatsächlichen Fakten. Eine andere Gruppe gestaltete ein Poster mit "Lupen", in denen Probleme des Klimawandels unter die Lupe genommen wurden.

So müsste Unterricht immer sein.

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Hochrad,

Die Projektergebnisse traten in der Schülerschaft rege Diskussionen los. Vor allem beschäftigte sie die Frage „Wie klimafreundlich sind wir eigentlich selbst?“, mit der sie sich gegenseitig animierten, klimabewusster durch den Alltag zu gehen und auch zuhause Veränderungen vorzunehmen. Auch die „trockene Theorie“ konnten die älteren Schülerinnen und Schüler den Jüngeren mit eigenen Präsentationen über den Klimaschutz schmackhaft machen, was viele in den unteren Jahrgängen dazu inspirierte, sich selber mit dem Thema zu beschäftigen.

Die Fünftklässler*innen der Schule nahmen sich einem neuen Ziel an. Da der Wunsch bestand, den Schulhof grüner zu gestalten, schlossen sie sich in der artistic seed „Blätterrauschen“ mit Künstler Sören Wendt zusammen. Mithilfe eigener fantasievoller Zeichnungen und verschiedener Trickfilmtechniken gelang es, in kleinen Filmen den Schulhof mit vielen unterschiedlichen  Pflanzenarten erblühen zu lassen. Für ihr eigenes Projekt ging die Gruppe dann der Frage nach, was der Klimawandel für Tiere und Pflanzen bedeutet. Um ihre Ideen plastisch darstellen zu können, suchten die jungen Künstler*innen alte Fahrradhelme zusammen. Mit diesen Helmen erschufen sie Masken von dystopischen Tierpflanzen. Angelehnt an den „Karneval der Tiere“ inszenierten die Schüler*innen mit den Masken ihren eigenen „Karneval der futuristischen und dystopischen Tiere und Pflanzen“. Das Stück soll den Zuschauer davor warnen, unachtsam mit der Natur umzugehen. Bei der Eröffnung des Backstage Festivals im Schauspielhaus führte die Gruppe ihre Maskenperformance vor begeistertem Publikum auf.