Übermannshoch und drei Meter breit spannt sich das interaktive Spinnennetz der Klasse 9 bili durch die Stadtteilbibliothek in Haslach. Im Netz aus Zellophan und Absperrband sitzen verteilt glitzernde Käfer, Fliegen und Schmetterlinge. Das Rauschen und Knistern ihrer Flügelschläge erfüllt den Raum. Diese Insekten sind jedoch keine Beute, sondern Akteure. Sie sind Teil unseres gesellschaftlichen Gefüges, in dem jedes klimaschädliche oder nachhaltige Handeln Auswirkungen auf andere hat. Für ihre Installation haben die Schülerinnen und Schüler ein ausgeklügeltes System entwickelt: Über die Fäden des Spinnennetzes sind alle Objekte miteinander verbunden. Kleine solarbetriebene Elektromotoren hauchen den Insekten Leben ein. Per Zufallsgenerator werden sie hier und da lebendig und setzen im Netz Schwingungen frei, so dass an anderer Stelle ein Tier aktiv wird oder das Zappeln andernorts wieder erlischt. Die Flatterwesen bastelten die Jugendlichen aus Müll und Verpackungsmaterial, wobei sie vor allem auf die optischen und akustischen Effekte der Werkstoffe achteten. Die so erzeugte Vielfalt von Bewegungen und Reaktionen überrascht die Sinneswahrnehmungen, die Abhängigkeiten unseres Öko- und Sozialsystems wird den Besucherinnen und Besuchern lebhaft vor Augen geführt.
„Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, sich kreativ mit Lösungsansätzen zu einem neuen Verständnis unserer Um- und Mitwelt auseinander zu setzen.“
Angeregt durch die positiven Reaktionen der Ausstellungsbesucher in der Stadtteilbibliothek erhält das interaktive Kunstwerk nun einen dauerhaften Platz im Schulgebäude. Beflügelt wurden die Schülerinnen und Schüler zu ihrer Spinnennetz-Idee von Künstlerin Alexandra Centmayer. In Verknüpfung der Themen Ressourcenschonung, alternative Energiegewinnung und Upcycling schufen sie bei dem gemeinsamen Workshop eigene Solarwesen und entsandten sie als Botschafter für den Klimaschutz in den öffentlichen Raum.
