„Weißt du, wie viel Regenwald du in deinem Einkaufswagen hast?“ Die Kinder des Kurses „Textilkunst für den Regenwald“ wissen es. Mit einer aufsehenerregenden Aktion wenden sie sich direkt an die Europäische Klima Kommission in Brüssel, um auf die Bedrohung des Regenwaldes durch Palmölgewinnung hinzuweisen. Zusammen mit anderen Schulen aus Deutschland, Frankreich, Slowenien, Schottland und Rumänien erstellten sie einen „Bilderzug für den Regenwald“ – aneinandergereihte Bilder und Briefe an die Kommission, in denen sie den Tieren des Regenwaldes eine Stimme geben. Allein an der Theodor-Haubach-Schule kam so ein fast zwanzig Meter langer Bilderzug zustande, mit 13 von unterschiedlichen Klassen gestalteten Wagons. Damit noch mehr Bilderzüge ihren Weg nach Brüssel finden, sucht die Gruppe weitere Mitstreiter über das europäische Schulnetzwerk eTwinning. Mit öffentlichkeitswirksamen Klimaschutzprojekten haben die Kinder bereits Erfahrung. Eine von ihnen gestaltete Mappe schaffte es bis ins Gepäck der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zur Pariser Klimakonferenz 2015. Auch jetzt haben sie sich etwas ganz Besonderes ausgedacht, damit die Klima Kommission um eine Antwort auf ihre Briefe nicht herumkommt: Jeden Tag schicken sie per Post eine sogenannte „Erinnerungseule“ nach Brüssel.
Für das Design der Klimazug-Bilder griffen die Kinder auf die Klimawerbeplakate zurück, die der Kurs Textilkunst zuvor mit Künstler Erik Tuckow entwickelt hatte. Die Bilder des Plakatalysator-Workshops wurden bereits anlässlich der Nachhaltigkeitswoche in der Schule öffentlich ausgestellt und gehen nun auch beim Plakatwettbewerb „Rettet die Regenwälder“ der Regenwaldstiftung OroVerde ins Rennen. Das KlimaKunstSchule-Projekt schlug Wellen in der ganzen Schule. Einige Lehrkräfte nahmen das Thema Palmöl spontan in ihren Unterricht auf und Klima- und Umweltschutz ist nun zum Thema geworden. Das Sagen behalten aber die Kids. Auf der Kinderkonferenz wird festgelegt, welche Umweltidee als nächstes unterstützt werden soll.
