„Lass liegen!“, ruft es laut durch die Schule. Jemand hat etwas fallen lassen. Alle gucken, alle lachen. Ein mittlerweile alltägliches Szenario im Frobenius-Gymnasium. Doch von schlechtem Benehmen kann hier keine Rede sein. Das ständige „Lass liegen“ führt nicht nur zur allgemeinen Belustigung, sondern auch dazu, dass die Jugendlichen ihren Müll aufheben und entsorgen. Die Erklärung für dieses merkwürdig anmutende Verhalten ist ganz einfach: Im Juli veranstalteten die Schülerinnen und Schüler der Theatergruppe auf dem Hammelburger Marktplatz einen künstlerischen Flashmob. Ziellos auf dem Platz umherlaufend fiel ihnen zerknülltes Papier aus Ärmeln und Hosentaschen, das bald den ganzen Platz bedeckte. Sie mischten sich unter die Passanten und hielten hier und da inne, um in kurzen Monologen die Öffentlichkeit an ihren Gedanken über Klimawandel und Umweltverschmutzung teilhaben zu lassen. Zum Abschluss trumpften die Jugendlichen mit einer Tanzperformance auf zu dem Alligatoah-Song „Lass liegen“. So ist der Titel des bekannten Ohrwurmes über unsere Wegwerfgesellschaft zum Running Gag an der ganzen Schule geworden. Durch das viele „Lass liegen“ ist die Aula nach der Pause mittlerweile viel weniger vermüllt. Dank dem Codewort ist aber auch die Aufmerksamkeit der Mitschülerinnen und Mitschüler füreinander gewachsen.
„Manchmal müssen wir laut werden, wenn wir uns engagieren wollen.“
Die Choreografie für die Interaktion auf dem Marktplatz entwickelten die Jugendlichen gemeinsam mit Theaterpädagogin Karolin Wunderlich. Die Texte dazu haben sie selbst verfasst. Durch die gemeinsame Aktion ist ihnen Klimaschutz zum persönlichen Anliegen geworden und sie haben erfahren, dass sie mit ihrem Anliegen in Hammelburg nicht alleine da stehen.
