Kann Kunst die Welt retten? Die Frage steht im Raum als die mehr als 70 aus ganz Deutschland angereisten Jugendlichen im Hamburger SchauSpielHaus mit zahlreichen Gästen ihre Ideen für eine Klimaschutzkampagne der besonderen Art diskutieren. Was lässt sich bewegen, wenn hunderte Kaugummis in der Stuttgarter Innenstadt plötzlich grün leuchten? Ist der Zusammenhang zwischen einem achtlos weggeworfenen Nebenprodukt der Erdölproduktion und der Notwendigkeit den Klimaschutz voranzubringen, zu weit hergeholt? Das Schülerteam aus Stuttgart jedenfalls ist überzeugt von der geplanten Aktion. Und stößt in Hamburg auf namhafte Unterstützung. "Künstlerische Interventionen haben den Überraschungseffekt auf ihrer Seite", findet Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, und ist überzeugt davon, "dass jeder Weg wichtig ist, um Klimaschutz in der Gesellschaft zu verankern."
Auch Leonie aus Berlin holt sich Anregungen in Hamburg. Ihr Team plant die Entwicklung eines Theaterstücks, das vor die Entscheidung stellt: persönlicher Reichtum oder Rettung der Welt. An ihrer Schule hatte bereits im letzten Jahr ein Klimatheater Premiere. Eine große Schülergruppe hatte zusammen mit Künstlern und Wissenschaftlern des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung eine Eigenproduktion auf die Beine gestellt. Eine Form der Zusammenarbeit, für die sich auch Bettina Münch-Epple von WWF Deutschland einsetzt. „Gemeinsam können Künstler und Wissenschaftler Dinge kreieren, die für viele Menschen plötzlich greifbar und erfahrbar werden“.
Greifbar sind auch tausende Postkarten mit Statements von jungen Menschen, die die Schülerteams der KlimaKunstKampagne bei ihren Aktionen sammeln und Ende November der Parlamentarischen Staatssekretärin Frau Schwarzelühr-Sutter und der deutschen Delegation für Paris übergeben. Merlin aus Karlsruhe ist sich sicher, dass mit dieser Aktion eine besondere Aufmerksamkeit auf die Welt-Klimakonferenz gelenkt werden wird. Wer ihm und den anderen Jugendlichen zuhört, merkt auch: Diese jungen Menschen wollen mitreden.