„Die Landschaft, die uns umgibt, verändert sich und wird in den letzten Jahrhunderten vor allem durch den Mensch verändert. An der Geschichte Dresdens können wir das sehen. Ausgangspunkt war ein slawisches Fischerdorf an der Elbe, die als Nahrung- und Wasserquelle diente. Aus der slawischen Siedlung wurde später der Sitz der Wettiner und noch später die Residenzstadt, Stadt des Maschinenbaus und der Mikroelektronik. Der Fluss ist noch heute prägend für die Stadt. Er wurde für unterschiedlichste Zwecke bebaut und je größer Dresden wurde, umso mehr griff der Mensch in die Landschaft ein.
Während Herrscher in früheren Zeiten bauen, umgestalten, wegbaggern und Tatsachen schaffen konnten, leben wir heute in einer demokratischen Gesellschaft, die die Kontroverse über Landschaftsgestaltung zulässt. Erinnert sei hier an den Bau der A17 Dresden-Prag, an den heftig ausgetragenen Kampf um die Waldschlösschenbrücke, an den Kiesbau in Söbringen oder um den Hochwasserschutz. Zugegeben, mittendrin zu sein in solchen gesellschaftlichen Diskussionen, kann auch anstrengend sein. Aber: Mittendrin zu sein in der Veränderung, mittendrin zu sein in der Debatte ermöglicht es auch, mitzugestalten.
An der Ausstellung haben fünfzehn Schulen mitgewirkt. Wie passt soviel Kunst in unser kleines Kunsthaus?
Offensichtlich kommt es hier nicht auf das Ausstellen eines Endproduktes Kunst an, nicht auf das Zeigen aller Arbeiten von allen beteiligten Jugendlichen, sondern auf das Sichtbarmachen künstlerischer Prozesse. In diesem Fall in Auseinandersetzung mit dem Thema Klimaschutz. Das ist umso wichtiger, da es immer noch Menschen gibt, die den Klimawandel trotz aller Klimakonferenzen und alarmierender Statistiken zur Erderwärmung bezweifeln.
Klimaschutz ist eine Kunst, postuliert das Programm KlimaKunstSchule von BildungsCent. Klimaschutz ist aber auch hochpolitisch und in der künstlerischen Auseinandersetzung mit Fragen des Klimaschutzes erhält Kunst eine gesellschaftliche Relevanz, die sie politisch werden lässt. Und das ist gut so!
Denn Fragen unseres heutigen und zukünftigen Zusammenlebens sind politisch, wenn wir fragen: In welcher Stadt wollen wir leben? In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Mit welchen Menschen wollen wir zusammenleben? Die bewusste künstlerische Auseinandersetzung mit der sich verändernden und durch uns verändernden Landschaft schafft die Sensibilität, dass sich Einzelne auch künftig einmischen in Debatten um die Gestaltung unserer Stadt und unserer landschaftlichen Umgebung.“